Endodontologie

Wurzelkanalbehandlung - Endodontologie
Die Wurzelkanalbehandlung kann, je nach Zahn, eine aufwendige Behandlung sein, die in der Regel in zwei Sitzungen durchgeführt wird. Dabei wird das funktionelle Bindegewebe, die sogenannte Zahnpulpa, im Inneren des Zahnes entfernt (Umgangssprachlich oft „Zahnnerv“). Dieses Gewebe hat ursprünglich die Zahnhartsubstanz gebildet und sorgt im gesunden Zustand für Immunabwehr und Temperaturempfindung. Durch Karies oder Trauma kann es zu einer Entzündungsreaktion kommen, die heftige Schmerzen verursachen oder auch völlig ohne Symptome und unbemerkt ablaufen kann. Bleibt dies unbehandelt kann es zur „dicken Backe“, zum Abszess führen.

Bei der Behandlung wird von oben  ein Zugang in den Zahn präpariert um die kleinen Kanaleingänge darzustellen. Hier kommt es auf Genauigkeit an um möglichst jeden Eingang zu finden. Dies braucht Zeit. Werden nicht alle Kanäle gefunden und behandelt, verschlechtert dies die Prognose des Zahnes. Mit den richtigen Mitteln, ausreichender Vergrößerung, Sorgfalt und Zeit können fast alle Kanäle gefunden und behandelt werden.

Die Kanäle werden erweitert, von allem Gewebe befreit und mit Spülungen desinfiziert. Zum Abschluss der Behandlung werden die aufbereiteten Wurzelkanäle aufgefüllt und bakteriendicht verschlossen.

Wie erstatten Krankenkassen die Wurzelbehandlung?

Leider erstatten die gesetzlichen Krankenkassen nur die einfachen „Handgriffe“, die dem tatsächlichen Zeitaufwand nicht gerecht werden (siehe: Warum Zuzahlungen?).

  • Aufbohren
  • Nerv raus
  • Wurzelkanal mit Handfeile säubern und verschließen

Eine Zuzahlung lohnt sich für sie. Auf lange Sicht ist es günstiger einen Zahn länger zu behalten, anstelle ihn mit einem aufwendigen Zahnersatz zu ersetzen. 

Denn auch Implantate, Kronen und Brücken sind nicht für die Ewigkeit gemacht und müssen im Laufe des Lebens früher oder später erneuert werden.

Die Erfolgsaussichten einer Wurzelbehandlung, sofern nach Kassenrichtlinien und der entsprechenden Erstattung durchgeführt, liegen bei etwa 50 %. Das bedeutet, jeder 2. Zahn muss trotz endodontischer Behandlung später doch noch entfernt werden.
Die moderne Zahnheilkunde ist jedoch in der Lage, die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Wurzelbehandlung auf über 90 % zu steigern.

Dies gelingt durch:

  • Einsatz erhöhten Zeitaufwandes
  • Einsatz von Vergößerungshilfen
  • Aufbereitung unter keimfreien Bedingungen (absolute Trockenlegung mit Kofferdamm)
  • schallaktiviertes Spülprotokoll
  • hochwertige Materialien.

Ebenso wie der Aufwand für eine nahezu vorhersagbar erfolgreiche „Endo“ steigt, erhöhen sich auch deren Kosten. Die Mehrkosten für eine aufwändige Wurzelbehandlung können ohne weiteres 150-200 € und mehr betragen. Aber immer noch günstiger als ein Implantat.